Der Hallimasch – Essen aus der Natur

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Der Armillaria mellea oder auch Honighallimasch wird oft als das größte Lebewesen der Welt bezeichnet, weil ein Myzel bis zu 900 Hektar groß werden kann. Es wurden schon Jahrtausend alte Myzelien entdeckt mit einem Gewicht von über 600 Tonnen. Man findet den Hallimasch an der Erdoberfläche oft in Gruppen zu hunderten von Pilzen stehen, manchmal sind es gar ganze Felder. Der Pilz kann durch einen chemischen Prozess im Dunkeln leuchten und ist somit auch nachts leicht zu finden. Er wächst an Laubbäumen oder daneben, aber auch auf Totholz ist er zu finden. Hallimaschen befallen Bäume wie Wirte und entziehen ihnen wichtige Stoffe, wodurch die Wirte absterben können. Darum gilt der Pilz auch als Forstschädling. Wenn ihr ihn sammelt tut ihr quasi euch und dem Wald einen großen Gefallen.

Rat und Warnhinweis
Das Sammeln von Pilzen sollte mit Bedacht geschehen. Holt euch eine Hilfe, wie beispielsweise eine App, diverse Bestimmungsbücher oder nehmt jemanden mit der sich auskennt. Esst bitte keine Pilze, welche ihr nicht zu 100 Prozent bestimmen könnt. Apps gibt es wie Sand am Meer und können wirklich hilfreich sein. Ansonsten gibt es aber auch in jedem größeren Ort Pilzvereine, bei denen man Exemplare vorzeigen kann und somit Vergiftungen vermeidet.

Pilze sind eine perfekte Eiweißquelle, was gerade in schweren Zeiten, wenn es nichts zu essen gibt, lebensrettend sein kann. Der Hallimasch wächst von September bis Oktober. Man kann ihn trocknen und im Glas mit Drehverschluss lagern und später verwenden oder aber man legt ihn im Einmachglas ein. Vorher ist er jedoch unbedingt gut durchzugaren, denn er ist roh giftig. Entscheidet ihr euch für die Dörrvariante trocknet ihr ihn entweder fünf Stunden lang im Backofen bei 50 Grad bei leicht geöffneter Backofentür oder ihr nutzt einen Dörrautomaten. Fertig ist der Dörrvorgang, wenn er raschelt und sich nicht mehr verbiegen lässt, sondern bricht. Bevor ihr ihn schließlich esst, müsst ihr ihn 30 Minuten in Wasser einweichen und das Einweichwasser dann wegkippen. Dann könnt ihr ihn schmoren und genießen. Die Garzeit beträgt 45 Minuten, wobei die Giftstoffe vollständig zerfallen. Hält man sich nicht an eine ausreichende Garzeit kann der Pilz zu Verdauungsproblemen wie Durchfall und Bauchweh führen.

Da man den Hallimasch meist in riesigen Mengen findet und man sich aktuell nicht unbedingt in einer Krise befindet, kann man ihn auch kochen, pürieren und mit Butter und Salz mischen. So hat man einen klasse Brotaufstrich. Oder ihr mischt ihn mit ein wenig Schnittlauch und backt die pürierte Masse in ein Blätterteigplättchen ein. Eine Delikatesse, Guten Appetit!

Bildquellen

  • Honighallimasch: Bildrechte beim Autor