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Diese Woche habe ich „Operation Kongo“ von Thomas Gast gelesen und möchte das Buch nun besprechen. Bislang habe ich noch nicht so viele Bücher über Kriege gelesen, so war das wieder einmal eine interessante Erfahrung für mich. Mein letztes Buch über den Krieg war „Wanderer zwischen beiden Welten“ von Walter Flex. Es handelt vom 1. Weltkrieg und ich kann es nur empfehlen. Was ich auch mal gelesen habe, ist „In Stahlgewittern“ von Ernst Jünger. Ein Buch ebenso über den 1. Weltkrieg. Beide angesprochenen Werke heroisieren den Krieg und die Bücher sind sehr patriotisch geprägt. Beides trifft auf Gast nicht zu, was vielleicht klar ist, weil er Legionär ist und seine Geschichte im Kongo in Afrika spielt und nichts mit Deutschland und seiner Herkunft zu tun hat. In der Fremdenlegion kämpft man ja meist eher für fremde Interessen.
Operation Kongo – ein Fest für Fans von Kriegsliteratur
Wen die Fremdenlegion interessiert, der sollte unbedingt Gasts Operation Kongo mitnehmen und sich ein kleines Bild verschaffen, was die Legion so ausmacht und wie ihre Grundsätze so sind. Mich hat der Einblick schon irgendwie geflasht. Gast hat versucht den Kongo Konflikt zu erklären, aber zugegebenermaßen war die Erklärung so umfangreich und so viele Faktoren spielten da mit rein, dass ich mir das nicht merken konnte und auch bis heute nicht verstanden habe, warum die verschiedenen Parteien sich dort genau bekriegt haben. Oder vielmehr abgeschlachtet haben, wie der Autor es zum Teil beschreibt.
Was hängen geblieben ist, ist Gasts Feststellung, dass der Westen eine riesige Mitschuld an den Konflikten in Afrika trägt, weil immer wieder Politikern in Afrika ins Amt verholfen wird, die Bodenschatz-Deals mit dem Westen aushandeln bevor sie überhaupt an die Macht kommen. Haben diese dann irgendwann ausgedient, werden sie fallengelassen, wie eine heiße Kartoffel und andere afrikanische Länder bedienen sich vorübergehend an dem Kuchen.
Genfer Kriegskonventionen sind nichts wert
In Afrika zählen offenbar weder Ethik noch Moral im Krieg. Das ist wohl in anderen Kriegen auch der Fall, aber in Afrika werden schnell mal eben politische Gegner mit der Machete zerstückelt. Gast schildert in Operation Kongo die brutale Art der Warlords und rivalisierenden Gruppen. Er betont stets, dass die Legion oft gerne geholfen hätte, aber das nicht durfte, weil der Auftrag lautete Europäer in Sicherheit zu bringen und diese geordnet auszufliegen.
Einblick in die Fremdenlegion
Mein Hauptaugenmerk beim Lesen habe ich, als ehemalige Soldatin, auf Thomas Gasts Erzählungen zu seiner Fallschirmspringer Einheit gelegt und alles aufgesogen wie ein Schwamm. Die persönlichen Beweggründe Gasts Legionär zu werden waren interessant zu lesen und auch die Gründe aus denen er letztendlich ausschied. Die gesamte Vita Gast ist super inspirierend und ich habe mich gefreut, wie persönlich der Autor zum Teil geschrieben hat. Daher kann ich das Werk nur empfehlen. Ich habe zwei Tage benötigt, um es ganz zu lesen. Es ist flüssig und verständlich formuliert und kann von jedem Leser sofort verstanden werden.
Weiterführende Links:
Hier habe ich noch ein weiteres Buch von Gast rezensiert: Mental Survival.
Bildquellen
- Operation Kongo Klappentext: Bildrechte beim Autor
- Operation Kongo: Bildrechte beim Autor