Pfefferspray oder Pfeffergel?

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Die Überschrift lässt schon ahnen worum es hier geht. Ich möchte der Frage nachgehen, welche Variante Pfefferspray die sinnvollste ist. Erstmal muss man sich fragen, ob man es drinnen oder draußen anwenden möchte.

Stellt euch vor, ihr werdet in eurem eigenen Haus angegriffen. Sagen wir, es bricht jemand ein, ihr hört das rechtzeitig und könnt gerade noch zum Pfefferspray greifen. Was wäre nun besser? Ein Spray das einen Schwall mit einem Sprühnebel abgibt oder eines mit einem gezielten Gelstrahl? Ich glaube, dass ihr mit dem Gel eher trefft und es vor allem nicht selber abbekommt. Daher würde ich von der Fog- oder Nebelversion im Haus abraten. Anders mag es sein, wenn man sich draußen aufhält und wenn man eine größere Menge von Angreifern treffen möchte.
Wir sind also im Haus und plötzlich steht ein Einbrecher vor dem Bett. Du liegst noch drin und konntest gerade noch die Sprühdose zu fassen kriegen. Jetzt kommt´s: Kann deine Dose auch horizontal arbeiten? Das heißt nach oben sprühen und nicht bloß geradeaus? Ich rate jedem dringend sich ausschließlich Pfeffergel zu kaufen das auch im Liegen von unten nach oben funktioniert. Was ist denn, wenn du fällst und der Gegner ist über dir? In diesem speziellen Fall nutzt dir weder ein normaler Sprühnebel noch ein Spray das nur im Stehen funktioniert.

Kauft euch also am besten ein Pfefferspray mit der 360 Grad Technologie das auch über Kopf nutzbar ist. Und schaut das ihr euch eins zulegt das den sogenannten Jet Sprühstrahl hat (konzentrierter Gelstrahl). Alles andere ist Quatsch und Spielerei und bringt wenig, wenn es brenzlig wird. Drauf stehen sollte auch, dass es windbeständig ist und das es zur Tierabwehr ist und in Deutschland zugelassen ist. Denn sonst ist es hierzulande nicht erlaubt. Auch ist der Gebrauch gegen Menschen eigentlich strafbar, außer du bist Polizist oder dich greift ein Mensch an so das Leib und Leben in Gefahr ist. Du musst dich also nicht überfallen lassen und es in der Tasche stecken lassen.

Sprühnebel oder Sprühwolken halte ich für gemeingefährlich. Da kommt ein Windhauch und ihr kriegt die Ladung selber ab und dann geht es euch mitunter erst recht an den Kragen. Zudem könnt ihr mit dem Jetspray sehr genau zielen und der Gelstrahl fliegt bis zu fünf Metern weit. So hält man sich den Gegner vom Leib. Ich persönlich finde es auch sinnvoll die größeren Dosen ab 85 Gramm Inhalt zu nutzen und eben nicht diese Minidosen die man manchmal an der Kasse im Baumarkt für fünf Euro angeboten bekommt. Denn die größeren sprühen einige Sekunden länger und das ist effektiver. Spart nicht am falschen Ende! Ein gutes Selbstverteidigungsspray darf ruhig 15 Euro kosten.

Wohin gehört das Spray? Meiner Meinung nach in jede Jackentasche! Bei den ganzen streunenden Hunden kann man sich heutzutage gar nicht genug schützen. Zudem gehört das Spray in jedem Haushalt ins Nachtkonsölchen. Fakt ist, es wird immer mehr eingebrochen. Die Einbrüche werden auch immer brutaler. Schaut euch mal Aktenzeichen XY ungelöst an, das kuriert so manche Naivität. Und wenn nachts einer vor deinem Bett steht, dann brauchst du auch nicht mehr diskutieren. Da wird dir am Ende des Tages jeder Richter recht geben, wenn du so eine Person unvermindert pfefferst. Du sollst ihn danach ja nicht in kleinen Stücken in die Kühltruhe legen, es reicht auch, wenn du ihn in Schach hälst bis die Polizei eintrifft und du ihn geordnet übergeben kannst.

Wenn du eine Frau bist und in einer Gegend wohnst in der Vergewaltigungen zugenommen haben, also fast überall derzeit, dann denke vielleicht auch darüber nach dir ein KO Spray anzuschaffen. Ein farbiges Gel, welches den Gegner nachträglich „markiert“. Diese Gels sind nicht abwaschbar und können einen Täter überführen.

Nun noch einige Worte zur Wirkung des Sprays auf dem Foto. Hierbei handelt es sich um das Abus SDS80 das sich auch bei der Polizei etabliert und bewährt hat. Über dem Sprühknopf befindet sich eine Sicherungskappe, damit man nicht aus Versehen einen Strahl auslöst. Eine mittlere Dose mit 45 ml Gel kostet um die 15 Euro. Damit könnt ihr 8 lange Sekunden lang sprühen. Das Gel wurde in deutschen Laboren hergestellt. Es ruft schwere Hautreizungen hervor. Das ABUS Abwehrspray SDS80 enthält Oleoresin Capsicum mit satten 2.000.000 Scoville. Dieser Stoff wird aus Chilis und Peperonis gewonnen. Das brennt auf der Haut und ruft sehr üble Augenreizungen hervor. Es kann einem übel werden bis hin zum Erbrechen, wenn man das Pfefferspray in den Mund oder in die Nase bekommen hat. Davon hat man auch Reizungen in den Atemwegen. Im Normalfall wird der Gegner kampfunfähig und liegt schreiend am Boden. Behandeln kann man diese Reizungen indem man die betroffenen Stellen bis zu 15 Minuten mit kaltem Wasser spült. Sollten die Beschwerden danach nicht abklingen, muss man einen Arzt konsultieren.

Rechtshinweise
Das Mitführen von Pfeffersprays auf öffentlichen Veranstaltungen ist nicht erlaubt! Tierabwehrspray darf nicht gegen Menschen verwendet werden, außer man ist in einer entsprechenden Notlage. Siehe dazu Jedermann Rechte bei Wikipedia.

Bildquellen

  • Abus Pfefferspray: Bildrechte beim Autor